Philip, die Frage stellt sich jedes Mal, wenn jemand irgendwo auftaucht: Wo kommst du her?
Ich bin gebürtiger Hamburger, und doch kann ich antworten: ein bisschen von überall. Ich durfte früh in meinem Leben internationale Luft atmen. Durch einen Schüleraustausch reiste ich für sechs Monate nach Mexiko. Unglaublich aufregend! Nach dem Abi habe ich das Thema Internationalität weiter bedient, insgesamt in sieben europäischen Ländern gelebt und gearbeitet. Und dann bin ich trotzdem wieder in Hamburg gelandet.
Warum?
Es gab dort ein Trainee-Programm von Philips, das mich nach dem Studium angesprochen hat. Ich wollte kapieren, wie ein großes Unternehmen global funktioniert. Zunächst startete ich im Sales-Bereich, danach ging ich in die Finanzen, weil ich noch analytischer arbeiten wollte. Mit Zahlen lässt sich gut argumentieren.
Du hast als Trainee bei Philips angefangen und bist 18 Jahre geblieben. Was hat dich so ausdauernd begeistert?
Mich faszinierte die internationale Vernetzung des Konzerns. Wie viele Produktionsstandorte es gibt, wie breit Sales-Einheiten aufgestellt sind. Dazu das große Headquarter in Amsterdam. Mir imponierte die Erkenntnis, dass alle Mitarbeitenden trotz der Größe auf ein Ziel zusteuern. Außerdem wurde es aufgrund der Produktbreite nie langweilig. Philips ist auf einigen Märkten aktiv, nicht ausschließlich im bekannten Segment der Consumer Electronics.
Was war dein Kernbereich?
Zuletzt Signify. Das Spin-off kümmert sich um Beleuchtung. Und zwar vom Smart Lighting für das Zuhause über Fabrik- und Bürobeleuchtung bis hin zur vernetzten Straßenlaterne. Bei Signify war ich als kaufmännischer Geschäftsführer in Deutschland, Österreich und die Schweiz tätig. In einer weiteren Rolle auch als Chief Finance Officer für den gesamten europäischen Markt.
Welche Herausforderung war besonders schwierig?
Der Prozess, ein nach wie vor großes Unternehmen aus einer sehr viel größeren Organisation herauszulösen, war feingliedrig. Wir mussten unter anderem komplexe rechtliche, finanzielle und steuerliche Fragen beantworten. Dazu durfte ich ein eigenes Team aufbauen. Das klingt verlockend, war aber mit Motivationsarbeit verbunden. Ich musste die Top-Leute von meinem Plan überzeugen. Die meisten Kolleg:innen wollten ursprünglich beim Mutterunternehmen bleiben.
Was hat dich überhaupt an der Ausgründung gereizt?
Kleine Teams sind dynamischer. Das verkürzt die Wege, die neue Ideen zurücklegen müssen. Zudem darf man selbstwirksamer arbeiten. Eigene Entscheidungen treffen, sie reflektieren und optimieren.
Trotzdem hast du dich für einen noch größeren Wechsel entschieden. Neuer Job, neue Branche, neue Strukturen.
18 Jahre sind eine lange Zeit. Irgendwann dachte ich immer häufiger an einen Wechsel. Zunächst schob ich die Gedanken noch beiseite, dann ging das nicht mehr. Mir wurde bewusst: Wenn ich jetzt nicht wechsle, tue ich es vielleicht nie. Und wenn ich schon was wage, wollte ich auf keinen Fall dasselbe in grün machen. Es sollte eine neue Verantwortung mit neuen Herausforderungen sein.
Was reizte dich an KRONGAARD?
Ich bin durch einen gesteuerten Zufall auf KRONGAARD gekommen. Ich erkundigte mich in meinem Bekanntenkreis nach spannenden Aufgaben. Jemand hat mich dann mit Jan Jagemann vernetzt, ein nettes Kennenlernen folgte. An KRONGAARD reizt mich besonders, dass dieses Unternehmen gesund wächst und der Markt noch reichlich Potenzial offenbart.